Presseberichte 2013

Ein Stadtteiltreff von Bürgern für Bürger

Salzgitter Zeitung: 12. März 2013, Salzgitter Lokales, Seite 18

SZ-Zeitung Gründertreffen 03.2013

Die anthrazitfarbenen Bodenfliesen, finanziert aus einer Zahngold-Spende, sind verlegt. Die Wände, zuvor mit tristen Waschküchen-Fliesen beklebt, sind frisch verputzt. Bilder der Alvesser Künstlerin Christina Wenzel schmücken das Mauerwerk.

Die Räume des Stadtteiltreffs Steterburg, der gestern Nachmittag an der Langen Hecke 4 offiziell eröffnet wurde, machen einen freundlichen Eindruck. Hier sollen Bürger und Einrichtungen „künftig miteinander das Quartier entwickeln“, so Petra Behrens-Schröter, Sprecherin der Trägergemeinschaft Stadtteiltreff Steterburg.

Einige Bürger, aber auch Vertreter der Caritas, der Stadt, der Awo, des Kulturvereins, der Diakonie, der katholischen Familienbildungsstätte, des Tauschrings, der Pfarrgemeinde St. Bernward, der Kolpingfamilie und des Kindergartens Steterburg unterzeichneten eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.

Dass sie dabei auf geliehenen Stühlen saßen, störte niemanden. „Wir sind schließlich erst am Anfang“, sagte Petra Behrens-Schröter, die die Partner einmal im Monat zum Ideensammeln in die von Besitzer Kurt Jainz mietfrei zur Verfügung gestellten Räume einladen wird.

„Unsere Stärke ist, dass sich viele Akteure aus unterschiedlichen Bereichen beteiligen. Nicht das Geld ist wichtig, um etwas zu entwickeln, sondern die Ideen und die freundschaftliche Zusammenarbeit“, sagte Ostfalia-Professor Reza Asghari, der seit 23 Jahren in Steterburg lebt.

Eine Einrichtung, in der Menschen miteinander ins Gespräch kommen, die sich um Kinder- und Jugendliche kümmert, die Bildungs-, Sprach- und Beratungsangebote schafft – das ist es, was sich Steterburger Bürger im Rahmen einer Umfrage gewünscht hätten, erzählte Behrens-Schröter. Sozialarbeiter Markus Meyer ist vor Ort der Ansprechpartner für alle. Er beantwortet Fragen, er koordiniert, er berät. Meyers erste Aufgabe: er stellt Anträge auf Gelder bei Stiftungen und Institutionen.

„Wir brauchen das Geld, um unsere Arbeit zu finanzieren“, so Behrens-Schröter. Die Mitgliederbeiträge allein würden nicht reichen. Und vielleicht bleibt am Ende etwas übrig für neue Stühle und Tische – damit der Eigentümer das geliehene Mobiliar bald zurück erhält.

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„Hier steckt die Energie überall“

Salzgitter Zeitung: 19. Januar 2013, Salzgitter Lokales, Seite 16

Salzgitter-Zeitung 19.01.2013 Seite 16-Steterburg (1200px-Kopie)

Lustiger Fund bei Renovierungsarbeiten im künftigen Steterburger Vierteltreff – Nächste Sitzung am 29. Januar

Von Karen FröhlichTHIEDE.„Soll der Kuchen gut geraten, nimm nur Verso Backzutaten!“ Mama Hase rührt den Teig, die Tochter nascht. Hier lachen uns die 50er Jahre entgegen. Auch handgemalte Werbeschilder, alte Quittungen und eine angebrochene Schachtel Zigaretten, die sich bei den Renovierungsarbeiten im neuen Steterburger Vierteltreff fanden, stammen wohl aus dieser Zeit.Die 50er Jahre. Ja, da brummte es im Quartier. Der Niedergang begann erst später  – etwa 1995, „mit dem Aussterben der zweiten Mieter-Generation“, weiß Heimatpfleger Hartmut Alder. Seit einigen Monaten weht allerdings wieder ein frischer Wind durch Ahornstraße, Lange Hecke, Breslauer Straße, Schulring und Co.

Angeführt von Kristina Wilkens entwickelte der Arbeitskreis „Unser Steterburg wird attraktiv“ so viele Ideen, die Sozialarbeiter Markus Meyer ins Schwärmen geraten lassen. Anderswo warteten die Menschen darauf, dass ein Träger die Sache in die Hand nehme. „Hier muss man sich nicht mühevoll voranklappern. Ich brauche nur nach rechts und links zu schauen – Energie steckt überall“, berichtet Meyer von seinen ersten Erfahrungen mit Menschen an seinem neuen Arbeitsplatz. Auf ein feststehendes Konzept werde er in Steterburg bewusst verzichten. „Hier werden die Inhalte von den Bürgern getragen“, sagt Meyer.

Die großen Überschriften für den neuen Vierteltreff werden Information, Alltagsberatung und Begegnung sein. Als erster regelmäßiger Nutzer steht ein Tauschring längst in den Startblöcken (wir berichteten). Weitere werden dazukommen, ist sich Meyer sicher, der sich schon jetzt auf ein gedeihliches Miteinander mit Vereinen, Organisationen und dem Mehrgenerationenhaus freut.

Ein erster großer Test wird sicherlich das Stadtteilfest auf dem Marktplatz und die gleichzeitig stattfindende offizielle Eröffnung des Vierteltreffs am 15. Juni sein.

Die Hälfte seiner Arbeitszeit verbringt Meyer in Steterburg, die andere im Stadtbüro der Ost- und Westsiedlung in Salzgitter-Bad. Von seinem Schreibtisch an der Langen Hecke wird der 40-jährige Diakoniemitarbeiter besten Ausblick auf den Marktplatz haben  –  „und im Sommer hoffentlich auch auf eine dicht bevölkerte Terrasse.“

Bis dahin gibt es für Handwerker und ehrenamtliche Helfer allerdings noch einiges zu tun. Noch weisen weiße Fliesenwände im großen Saal allzu deutlich auf die Vornutzung hin. In dem Ladengeschäft gingen einst Wurst und Fleisch über den Tresen. Der behindertengerechte Sanitärbereich in der ehemaligen Kühlkammer harrt ebenfalls seiner endgültigen Fertigstellung. Die Teeküche muss noch eingebaut werden und einige Dinge mehr.

Nichtsdestotrotz lädt der Arbeitskreis am Dienstag, 29. Januar, um 19.30 Uhr zum ersten Mal zu einer Sitzung im neuen Treff ein. Christian Striese wird über den Stand des Umbaus berichten, Doris Kurth über die Viertelzeitung für Steterburg. Weitere Themen sind der Tauschring, die Gründung eines Kulturkreises und Workshops für Frauen.

Sitzgelegenheiten brauchen übrigens nicht mitgebracht zu werden. Striese: „Die lagern bereits seit einiger Zeit in meiner Werkstatt.“

Gute Laune im noch nicht ganz fertigen Steterburger Vierteltreff: Kurt Jainz, der die Immobilie für den Treff zurzeit mietfrei zur Verfügung stellt, Christian Striese und Sozialarbeiter Markus Meyer zeigen Fundstücke aus den 50er Jahren.